Thomas Fuchs, geb. 1964, deutscher Schriftsteller und Journalist.
Seit über zwanzig Jahren schreibt Thomas Fuchs Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Über 50 veröffentliche Bücher.
Verschiedene Preise, Auszeichnungen und Stipendien.
Thomas Fuchs studierte Geschichte und Politik in Frankfurt, Tübingen und München. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern im Süden Berlins.
Wenn er nicht schreibt oder im Funk arbeitet, dann kocht er gerne für seine Familie und Freunde. Ansonsten streift er gerne mit seiner kleinen Hündin Chica in den Parks und Wäldern in und um Berlin unterwegs.
Über sich selbst und sein Schreiben sagt Thomas Fuchs:
“Schreiben heißt, in ein anderes Leben zu schlüpfen, etwas Neues erleben, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Bei jedem neuen Buch schaffe ich mir eine neue Ausgangsposition und dann begebe ich mit meiner Hauptperson auf die Reise. Ich versuche, mit ihm die aus dieser Ausgangssituation resultierenden Probleme zu lösen, durchlebe mit ihm die Höhen und Tiefen seines neuen Lebens. Mit ihm versuche ich Lösungen zu finden, mit ihm muss ich Rückschläge verkraften und mir überlegen, wie kann es mit uns weitergehen, wo kann ich Hilfe finden. Und ist ein zunächst vielversprechender Ausweg wirklich ein Ausweg? Oder lauern hinter dieser Tür wieder neue Probleme, mit denen ich zunächst gar nicht rechnen konnte. Aber ich denke, so ist es auch im wirklichen Leben. Ich treffe Entscheidungen, versuche mich in diversen Rollen und muss täglich neu für mich selbst entscheiden, was für mich richtig ist. Jedes Buch ist für mich ein neues Abenteuer und ich weiß nicht, wie es mich verändern wird. Ich hoffe, meinen Lesern geht es ähnlich.”
Eine komplette Auflistung aller Bücher von Thomas Fuchs findet sich hier.
Eine oft gestellt Frage an Thomas Fuchs: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Eigentlich hatte ich nie vor Schriftsteller zu werden, denn in der Schule hatte ich in Deutsch keine besonders guten Noten, Rechtschreibung und Grammatik waren nicht meine Sache. Außerdem hatte ich eine saumäßige Handschrift, einmal musste ich sogar eine Klassenarbeit mit der Schreibmaschine abschreiben, mit allen Fehlern.
Ich habe verschiedene Berufe ausprobiert. Als LKW-Fahrer, Kellner, Schallplattenverkäufer, Roadie, Lagerarbeiter, Leuchtreklame-Monteur, Filmtourführer und Gärtner gearbeitet. Ich hatte ein Ton-Studio, eine Agentur und einen Kaffeeladen. Nach dem Studium wollte ich zum Radio, ich wollte die Welt entdecken und darüber berichten. Nach meinem Studium in Frankfurt, Tübingen und München und einem Praktikum durfte ich dann tatsächlich im Rundfunk als freier Mitarbeiter anfangen. Das war 1989 im SFB in Berlin. Ich habe moderiert, als Rundfunkjournalist Beiträge aufgenommen und geschnitten, Leute interviewt, Radiotexte geschrieben und irgendwann die Chance bekommen als Redakteur zu arbeiten.
Ich arbeite noch heute sehr gerne fürs Radio. Doch dann habe ich irgendwann das Schreiben für mich entdeckt. Erst waren es Hörspiele, zunächst für Kinder, dann auch für Erwachsene. Im Laufe der Jahre kamen so sicher 30 Hör-Geschichten zusammen und eines Tages fragte mich jemand von einem Verlag, ob ich nicht Lust hätte, eins dieser Hörspiele zu einem Kinderbuch umzuarbeiten. Da ich zwischenzeitlich meinen Frieden mit der Rechtschreibung geschlossen hatte, fand ich die Idee reizvoll. Dass der Verlag, der mich darum gebeten hatte, anschließend dann das Buch doch nicht haben wollte, störte mich nicht weiter. Denn einer der nächsten Verlage, an den ich das Skript sandte, der Thienemann Verlag, hatte Interesse und so entstand “Julia, die Schreckliche”, mein erstes Buch. Damit hatte ich Blut geleckt, weitere Bücher folgten. Dass auch meine Mutter schon Kinderbücher geschrieben hat, machte den Schritt zum Schreiben natürlich einfacher. Nicht, weil sie mir bei meinen Büchern geholfen hätte, sondern ich wusste durch sie, dass Bücher von sehr normalen Menschen geschrieben werden.
Seitdem habe ich viele Bücher geschrieben. Für Kinder, für Jugendliche, für Erwachsene. Da kann und will ich mich nicht festlegen. Und ich will auch nicht nur schreiben. Wenn es passt, dann arbeite ich als Rundfunkredakteur im Deutschlandradio Kultur. Beim Kakadu, dem Kinderfunkprogramm. Erst richtig angestellt, dann auf Honorarbasis, nun wieder angestellt. Wie gesagt … ich lege mich nicht so gerne fest.
Doch eins habe ich für mich erkannt. Wenn ich heute Lust auf ein neues berufliches Abenteuer bekommen, ich darüber nachdenke, ob ich nicht vielleicht ein Internet-Weinhandel aufmachen soll, oder eine Galerie, oder Astronaut werden sollte. Dann mache ich das nicht mehr, sondern schreibe darüber ein Buch.
Schreiben bedeutet für mich inzwischen, ich kann für ein Buch in ein anderes Leben schlüpfen, etwas Neues erleben, die Welt mit anderen Augen sehen.
Und daher habe ich einen wunderbaren Beruf.